Schimmel in der Wohnung führt zu hässlichen Flecken an Wänden und Möbeln und schadet der Gesundheit. Besonders bedroht sind Personen mit Atemwegserkrankungen oder einem schwachen Immunsystem. Erfahren Sie nachfolgend, wie gefährlich Schimmel in der Wohnung für die Gesundheit sein kann und wie man Schimmel vorbeugen bzw. bekämpfen kann. 

So gelangt Schimmel in die Wohnung

Alle Zutaten für Schimmelbefall im Haus liegen in der Luft: Der Schimmelpilz verbreitet sich durch Sporen, die in allen Erdregionen vorkommen. Um sich erfolgreich anzusiedeln, ist er auf Feuchtigkeit angewiesen. Eine relative Luftfeuchtigkeit von 60 % in geschlossenen Räumen reicht bereits aus, um dem Pilz die Ausbreitung zu ermöglichen. Genauere Untersuchungen ergaben, dass an Stellen mit Schimmelbefall unterschiedliche Lebewesen nachweisbar sind: Zum einen der Pilz selbst, aber auch Hefen, Bakterien und Milben leben in dem feuchten Milieu. Trotzdem ist nicht jeder Schimmelpilz gefährlich. Einige Arten unterstützen zum Beispiel den Reifeprozess bei der Käseherstellung und zählen zu den Edelpilzen.

Nutzerverhalten überdenken und Ursachen beseitigen

Klagen von Mietern wegen Schimmelpilzbefall beantworten Vermieter gern mit dem Hinweis auf regelmäßiges Lüften. Atemluft oder häufiges Duschen bei fehlender Lüftung ist tatsächlich eine optimale Voraussetzung für Schimmelbefall. Manchmal kommt es zum Pilzbefall, wenn Möbel zu dicht an der Wand stehen und auf diese Weise einen Luftaustausch unterbinden. Liegt die Ursache nicht im Mieterverhalten oder an einer unvorteilhaften Aufstellung der Möbel, gerät die Feuchtigkeit über Wärmebrücken in die Wohnung. Dabei handelt es sich um eine schadhafte Stelle in der Außenhaut des Gebäudes, durch die vermehrt Wärme austritt und Feuchtigkeit ins Mauerwerk einzieht. Dann hilft Lüften nicht mehr, sondern nur noch die Sanierung.

Gesundheitliche Auswirkungen von Schimmel in der Wohnung

Schimmel führt zu unterschiedlichen Reaktionen im menschlichen Körper. Empfindliche Personen reagieren auf Schimmelpilz allergisch. Allergien treten in der Regel dann auf, wenn bereits eine genetische Disposition vorliegt. Die Belastung durch die Sporen des Schimmelpilzes beeinträchtigt die Lunge. Es kann zum vermehrten Auftreten von Atemwegserkrankungen wie Asthma oder Bronchitis kommen. Bis heute fehlt jedoch der Nachweis, dass Schimmelpilze auch zur Krebsbildung beitragen. Für immunsuppressive Personen, also solche mit einer Immunschwäche oder künstlich unterdrückter Immunabwehr nach Organtransplantation, steigt das Risiko einer Lungenentzündung, wenn der Pilz beim Atmen bis im Lungengewebe vordringt.

Schimmel in der Wohnung bekämpfen

Schon bei den ersten Anzeichen von Schimmelbildung sind Maßnahmen erforderlich. Ist der festgestellte Schaden groß, kommt reiner Alkohol zum Einsatz. Mit diesem ist die betroffene Stelle gründlich zu behandeln. Pilzmittel sind für die großflächige Behandlung ungeeignet. Das Mittel tötet den Pilz zwar zuverlässig ab oder hemmt dessen Wachstum, doch auch abgestorbene Teile des Pilzes können gesundheitliche Folgen für den Menschen hervorrufen. Ist die Belastung bereits sehr umfangreich, hilft nur noch eine Bausanierung, bei der zunächst die Ursache festgestellt wird. Anschließend sind alle betroffenen Gebäudeteile zu entfernen und auszubessern.

Bauseitige Sonderfälle

Neben Wasserrohrbrüchen und Dachschäden sind Gebäude direkt nach deren Fertigstellung von Feuchtigkeit im Mauerwerk betroffen. Doch auch im Zuge der energetischen Sanierung häufen sich die Klagen von Mietern wegen Schimmelbildung. Dafür verantwortlich sind meist zwei Faktoren:

  • Dicht schließende Fenster behindern den Luftaustausch. Die Lüftung sollte zunächst in kürzeren Intervallen erfolgen als vor der Sanierung.
  • Die im Gemäuer bereits gespeicherte Feuchtigkeit kann nach der Isolierung der Außenhaut nur noch in eine Richtung verdunsten: in die Wohnräume. Hierdurch kommt es zur Zunahme von Schimmel inklusive aller Nachteile für die Gesundheit. Verstärktes Lüften legt das Mauerwerk zuverlässig trocken.

Mieter sind gut beraten, nach der energetischen Sanierung die Bildung von Schimmelpilz genau zu beobachten. Nur so beugen sie den gesundheitlichen Risiken vor.

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